Am 17. Februar 2025 besuchten meine Frau und ich das Ruhr Museum in der Zeche Zollverein in Essen-Katernberg, um die Ausstellung „Bilder im Auftrag. Fotografien von Ruth Hallensleben 1931–1973“ zu sehen. Auf dem Weg von der Bahnstation „Essen Zollverein-Nord“ zum Museum passierten wir die Heilig-Geist-Kirche. Da sie verschlossen war, konnte ich lediglich Außenaufnahmen anfertigen.
Die Heilig-Geist-Kirche im Essener Stadtteil Katernberg war eine römisch-katholische Filialkirche der Pfarrgemeinde St. Nikolaus. Sie wurde 1957 geweiht und steht seit dem 7. Februar 2019 unter Denkmalschutz. Nach den Plänen des Architekten Gottfried Böhm entstanden zwischen 1955 und 1957 das Kirchengebäude mit rund 400 Sitzplätzen, 1958 das Pfarrhaus, 1965 das Jugendheim und der Kindergarten sowie 1967 das Küsterhaus. (Quelle)
Im Jahr 2017 beschlossen der Kirchenvorstand und der Pfarrgemeinderat, die Kirche einer neuen Nutzung zuzuführen. Am 14. August 2020 fand der letzte Gottesdienst statt, und am 23. Mai 2024 wurde der Altar per Dekret entweiht. Gegenwärtig dient das Gebäude unter der Bezeichnung „Heilig-Geist Kirche für zeitgenössische Kunst“ als Ausstellungs- und Veranstaltungsort. Die genauen Eigentumsverhältnisse sind nicht eindeutig dokumentiert. (Informationen zur Architektur des Gebäudes)
Vom 19. bis 24. Februar 2025 waren meine Frau und ich in Frankfurt am Main. Am 20. Februar unternahmen wir einen Tagesausflug nach Mannheim, um zwei Ausstellungen zu besuchen, darunter die Sonderausstellung „SACHLICH NEU. Fotografien von August Sander, Albert Renger-Patzsch & Robert Häusser“ im „Forum Internationale Photographie“ der Reiss-Engelhorn-Museen. In unmittelbarer Nähe des Museums befindet sich die Jesuitenkirche St. Ignatius und Franz Xaver, die ich bereits von einem früheren Besuch kannte. Mit meiner Leica M 11-P und dem Elmar-M 2.8/28mm ASPH hielt ich Eindrücke des Bauwerks fotografisch fest.
Die Jesuitenkirche zählt zu den bedeutendsten Barockkirchen Süddeutschlands. Unweit des Schlosses erhebt sich dieses eindrucksvolle Gotteshaus, das zwischen 1738 und 1760 erbaut wurde und als „Ausrufezeichen Gottes“ gilt. Der lichtdurchflutete Innenraum beeindruckt mit großen Fenstern, einer majestätischen achteckigen Kuppel und dem halbrunden Chorabschluss. Im Zentrum steht der fast 20 Meter hohe Hochaltar, dessen goldene Verzierungen im Zusammenspiel mit dem einfallenden Licht eine überwältigende Wirkung entfalten.
Die Kirche geht auf eine Initiative von Kurfürst Carl Philipp (1661–1742) zurück, der den Bau ursprünglich aus seinem Privatvermögen finanzieren wollte. Aufgrund finanzieller Engpässe verzögerte sich die Fertigstellung jedoch mehrfach. 1720 legte er den Grundstein für das Schloss und das angrenzende, heute nicht mehr erhaltene Jesuitenkollegium. Trotz dieser Herausforderungen konnte die Kirche 1756 geweiht werden. Die Schlussabrechnung von 1758 bezifferte die Baukosten auf 400.000 Gulden – eine enorme Summe für die damalige Zeit. (Quelle)
Zu meiner Stadtfotografie gehören auch Kirchen und Friedhöfe. Sie sind nicht nur Orte der Ruhe, sondern auch Spiegel der Geschichte. So besuchte ich am 23. Februar 2025 den Frankfurter Hauptfriedhof und den angrenzenden alten Jüdischen Friedhof an der Rat-Beil-Straße.
Der 1828 eröffnete Hauptfriedhof an der Eckenheimer Landstraße zählt mit den benachbarten jüdischen Friedhöfen zu den größten Friedhofsanlagen Deutschlands. Monumentale Portale, historische Gartenarchitektur und kunstvolle Grabmäler prägen das Bild. Hier ruhen zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten der Stadt.
Besonders eindrucksvoll ist das Feld der Kriegsgräber – ein Ort der Erinnerung und Mahnung. Laut einer Informationstafel ruhen hier rund 6.700 Menschen, die in den Weltkriegen oder als Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft starben. Das deutsche „Gräbergesetz“ sichert ihre Grabstätten auf Dauer.
Zentrum der Kriegsgräberfelder ist das Ehrenmal, das 1928 nach Plänen von Hermann Senf errichtet wurde. Die Skulptur des „Liegenden Kriegers“ von Paul Seiler erinnert an die Toten des Ersten Weltkriegs. Seit der Umgestaltung 1957 gedenkt das Denkmal auch den Opfern des Zweiten Weltkriegs.
Südlich des Ehrenmals liegt das 1959 eingeweihte Gräberfeld für die Opfer der NS-Herrschaft. Eine Bronzeplastik von Gerhard Marcks markiert den Zugang. Hier wurden die Überreste von fast 1.400 Menschen bestattet, darunter KZ-Häftlinge, Zwangsarbeiter und sowjetische Kriegsgefangene.
Der 1828 eröffnete jüdische Friedhof an der Rat-Beil-Straße ist der größte von zwölf jüdischen Bestattungsplätzen in Frankfurt am Main. Er entstand gemeinsam mit dem Hauptfriedhof außerhalb der damaligen Stadtgrenzen, nachdem der mittelalterliche Begräbnisplatz in der Frankfurter Judengasse geschlossen wurde.
Die Grabsteinkunst spiegelt den Wandel im Selbstverständnis der Frankfurter Juden wider: Während die frühen Grabsteine noch traditionell gestaltet waren, entstanden im 19. Jahrhundert zunehmend prunkvolle Denkmäler – beeinflusst von Emanzipation und wirtschaftlichem Erfolg.
Bis zur Schließung 1929 wurden hier fast 40.000 Menschen bestattet, darunter viele bedeutende Persönlichkeiten. Heute ist der Friedhof ein wichtiges Kulturdenkmal und wird auf drei Seiten vom Frankfurter Hauptfriedhof umschlossen.
Frankfurt-Sachsenhausen, südlich des Mains gelegen, ist einer der bekanntesten Frankfurter Stadtteile. Berühmt für seine historische Altstadt und die traditionellen Apfelweinwirtschaften, blickt das Viertel auf eine lange Geschichte zurück. Erstmals 1193 urkundlich erwähnt, entwickelte sich Sachsenhausen zu einem wichtigen Handels- und Handwerkszentrum, bevor es 1877 in die Stadt Frankfurt eingegliedert wurde.
Während des Zweiten Weltkriegs wurden große Teile des Stadtteils zerstört, und der Wiederaufbau brachte Veränderungen mit sich. Heute zeigt sich Sachsenhausen im Wandel: Die berühmte Gastronomieszene hat an Glanz verloren, und tagsüber wirkt das Viertel mancherorts ruhig. Dennoch bleibt es ein bedeutendes kulturelles Zentrum, geprägt von Geschichte und Tradition.